Seit einigen Jahren herrscht ein reger Informationsaustausch zwischen den Stadtwerken von Wien und Meran. Am letzten Treffen der beiden Stadtwerke hat auch eine Delegation aus dem Meraner Rathaus teilgenommen und viel Neues in Puncto Abfallwirtschaft und Smart City erfahren. Highlight war das Treffen mit dem Wiener Bürgermeister Dr. Michael Ludwig.
„Schluss mit Lustig“ – Dieser Spruch steht nicht nur auf zahlreichen Müllkübeln in Wien sondern beschreibt auch sehr treffend die Vorgehensweise der MA48 (a.d.R. Magistratsabteilung 48 – Abfallwirtschaft) gegen die illegale Müllablagerung in der Großstadt Wien, nämlich null Toleranz und saftige Strafen. „Informations- und Aufklärungskampagnen sind zwar wichtig, doch letztendlich konnte das Problem der illegalen Müllablagerung nur dank zahlreicher Strafen, die durch sogenannte Waste Watcher auf dem ganzen Gemeindegebiet ausgestellt wurden, erfolgreich bekämpft werden“, erklärt Hans Werner Wickertsheim der Präsident der Meraner Stadtwerke. Wast Watcher sind speziell durch die Stadtwerke Wien ausgebildete Mitarbeiter, die in Zivilkleidung nach Müllsündern Ausschau halten und seit einigen Jahren in Wien erfolgreich eingesetzt werden. Markenzeichen der MA48 sind aber die lustigen und kreativen Sprüche auf den Mülltonnen und Wertstoffglocken, rigoros einsprachig und noch dazu im Wiener Dialekt. „A Sackerl fürs Gackerl“ oder „Eurer Gnaden, Mist hier einladen“ sind nur einige Bespiele die auf den Straßen von Wien Bürger und Touristen zum Schmunzeln bringen und dazu anregen sollen ihren Abfall ordnungsgemäß zu entsorgen.
Neben dem Treffen mit der MA48 wurde die Meraner Delegation, angeführt von Merans Vizebürgermeisterin Katharina Zeller und Stadtrat Stefan Frötscher, im Wiener Rathaus von Wiens Bürgermeister und Landeshauptmann, Dr. Michael Ludwig, empfangen. Ludwig erklärte den Anwesenden das sogenannte „Wiener Modell“ des sozialen Wohnbaus, ein Vorzeigemodell für ganz Europa. „220.000 Gemeindewohnungen, welche Herr und Frau Wiener leistbares Wohnen ermöglichen, sind einzigartig und zeigen den hohen Stellenwert, den diese Thematik bei den Weiner Stadtvätern genießt. Seit vielen Jahren wird konsequent in leistbares Wohnen investiert um dem rasanten Wachstum der Stadt und gleichzeitig den Bedürfnissen der Bürger:innen gerecht zu werden“, betont Katharina Zeller die Vizebürgermeisterin von Meran. „Ein wesentlicher Punkt der Wiener Wohnungspolitik ist, dass die Wohnungsfrage nicht ausschließlich in Bezug auf die einkommensschwächsten Gruppen einer Gesellschaft thematisiert wird. Angemessene und leistbare Wohnverhältnisse sind ein Anliegen breiter Bevölkerungsschichten und der soziale Wohnbau in Wien richtet sich deshalb auch gezielt an die Mittelschicht“, erklärt Stadtrat Stefan Frötscher.
Am Treffen nahm auch der neue Italienische Botschafter in Wien teil. Giovanni Pugliese, der im Jänner seinen Posten in Wien angetreten hat, nutzte den Besuch der Meraner Delegation, um sich beim Bürgermeister vorzustellen.
Abgeschlossen wurde die Studienfahrt mit der Besichtigung der Seestadt Aspern, eines der größten Stadtentwicklungsgebiete Europas. Bis in die 2030er Jahre entsteht im Nordosten Wiens ein neuer Stadtteil. In mehreren Etappen werden hochwertiger und energieeffizienter Wohnraum für mehr als 25.000 Menschen, sowie über 20.000 Arbeits- und Ausbildungsplätze entstehen. „Die Seestadt Aspern ist ein gutes Beispiel wie ein neuer Stadtteil geplant und realisiert werden kann. Dieses Modell könnte als Inspiration für die künftige Nutzung des Kasernenareals von Meran dienen“, erklärt abschließend Katharina Zeller.
Auf dem Foto: Patrik König (Generaldirektor Stadtwerke Meran), Hans Werner Wickertsheim (Präsident Stadtwerke Meran), Michael Ludwig (Bürgermeister und Landeshauptmann von Wien), Katharina Zeller (Vizebürgermeisterin Meran) und Stefan Frötscher (Gemeindereferent Meran)